Steigerwaldbahn, Sinntalbahn und ein stillgelegter Bahnhof an der libanesisch-syrischen Grenze
Wie bereits im Mai berichtet, bemüht sich der Betreiber des conneKT-Technologieparks in Kitzingen um den Erhalt und die Reaktivierung der Steigerwaldbahn von Schweinfurt Hbf nach Kitzingen-Etwashausen. Die Kreisgruppen Kitzingen und Schweinfurt des Bund Naturschutz leisten dabei in Form einer Pressemitteilung nun Schützenhilfe [1]. Sie schlagen vor, den Güterverkehr in das künftige Schaeffler-Logistikzentrum auf der Schiene abzuwickeln. Mag dieser Punkt noch einleuchtend und richtig sein, fehlt der zweiten Forderung eine gewisse Substanz. Die beiden Kreisgruppen schlagen nämlich den Lückenschluss zwischen Kitzingen-Etwashausen und Kitzingen vor, um regelmäßigen Personenverkehr nach Nürnberg anzubieten.
Mitte August wären die Freistellungsbescheide der Gemeinden Zeitlofs, Bad Brückenau, Riedenberg und Wildflecken an der Sinntalbahn rechtskräftig geworden. Kurz vor Ablauf der Frist reichte die Staudenbahn Bahnbetriebsgesellschaft nun Klage gegen alle vier Bescheide ein. Derweil beraten Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder an der Strecke schon über den Radweg, den diese favorisieren. Den Rückbau der Gleisanlagen und die Errichtung eines Radweges soll dabei eine Firma übernehmen. Den fertigen Radweg könnte dann jede Gemeinde kaufen. Was mich an dieser Sache jedoch sehr wundert ist ein kleines Detail: Die Kosten, die auf die Gemeinden zukommen, sind noch unbekannt! Die spannende Frage lautet also: Was wäre, wenn einer Gemeinde der Radweg am Ende zu teuer wäre oder sie den Preis schlicht nicht aufbringen kann?!? [2]
Mehr durch Zufall bin ich auf qantara.de auf eine Fotostrecke gestoßen, welche über die libanesischen Bahnen nahe der syrischen Grenze berichtet. Dort befand sich der Bahnhof Rayak, in dem die normalspurige Strecke aus Aleppo auf die schmalspurige Libanonbahn [3] traf. Letztere war eine 144 lange Strecke, welche Beirut mit Damaskus verband. In der Fotostecke auf Qantara ist mehrmals von der „Zugfabrik“ von Rayak die Rede. Ich bin zwar kein Kenner der libanesischen Eisenbahnen, aber von den Bildern her schätze ich, dass es sich eher um eine Art Ausbesserungswerk der Schmalspurbahn handelte. Trotz dieser fachlich nicht abschließend geklärten Frage sind die Fotos der Bildergalerie wirklich sehenswert [4]! Wenn ich Google Maps richtig interpretiere, dürften sich die Anlagen hier befinden: [5].
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