Olympiabahnhof, Steigerwaldbahn und wieder mal Sinntalbahn
Die Münchner SPD stört sich am Olympiabahnhof, oder besser gesagt an dessen Gleisanlagen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, möchte die Stadtratsfraktion die Gleise entfernen und stattdessen einen „Rad- und Fußweg“ anlegen lassen [1]. Die Krux an der Sache: Das Ensemble des Olympiaparks steht unter Denkmalschutz; denn es endet nicht, wie vielleicht zu erwarten wäre, an der Landshuter Allee, sondern bezieht den ehemaligen Bahnhof explizit mit ein [2 und 3, Klick auf die farbig hinterlegte Fläche liefert weitere Infos]. Am Tag nach dem oben verlinkten Bericht erschien ebenfalls in der Süddeutschen Zeitung ein Kommentar, welcher sich mit der Frage auseinander setzt, ob es nicht doch möglich (und sinnvoll) wäre, die Anlagen so zu erhalten, wie sie sind [4]. Dreh- und Angelpunkt stellt sicher die anstehende Bodensanierung dar. Noch ein Jahr lang wäre die Deutsche Bahn AG als Rechtsnachfolgerin der Deutschen Bundesbahn verpflichtet, einen Beitrag zur Sanierung zu leisten. Diesen will sich die SPD-Fraktion nicht entgehen lassen. Wir können also gespannt sein, welche Richtung die Diskussion dieses Jahr noch einschlagen wird. Ein Beispiel für eine öffentlich gut zugängliche Lösung und gleichzeitig eine, welche die Anlagen erhält gibt vielleicht die Stadt Berlin. Der Naturpark Schöneberger Südgelände verbindet Denkmal und Naherholung auf gekonnte Art und Weise [5].
Interessantes gibt es auch von der Steigerwaldbahn Schweinfurt – Kitzingen-Etwashausen zu berichten. Auf dem Gelände der ehemaligen amerikanischen Kaserne entstand in den letzten Jahren der Technologiepark conneKT. Der Inhaber des Technologieparks möchte den Bahnanschluss wieder in Betrieb nehmen und den ansässigen Firmen Güterverkehr auf der Schiene anbieten [6]. Interessantes Detail am Rande: Der Internetauftritt des Technologieparks wirbt bereits mit dem Gleisanschluss [7].
Und auf im Norden Bayerns gab es letzte Woche Neuigkeiten: Hinter verschlossenen Türen trafen sich Staudenbahn und Landes- und Lokalpolitiker. Die zur Rhönallianz zusammengeschlossenen Gemeinden favorisieren die Nutzung der Bahntrasse als Radweg, die Staudenbahn möchte erst Güter- und später sogar regelmäßigen Personenverkehr zurück auf die Schiene bringen [8].
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