Staudenbahn zeigt Interesse an Sinntalbahn
Bei der Sinntalbahn muss ich immer ein wenig daran denken, wie John Cleese in „Die Ritter der Kokosnuss“ versucht, Eric Idle einen alten (fast toten) Mann zu verkaufen. Idle spielt in der Szene einen Totensammler, der in einem mittelalterlichen Dorf Tote ankauft. Der Verwandte, den John Cleese verkaufen will, ist jedoch noch nicht tot und gibt das mit den Worten „Ich bin noch garnicht tot“ und „Mir geht es schon viel besser“ auch zu verstehen.
Mit der Sinntalbahn ist es in etwa genauso. Die Bürgermeister der Rhönallianz fiebern der Entwidmung der Bahnstrecke entgegen, da steht auf einmal Hubert Teichmann von der Staudenbahn da und sagt, dass die Sinntalbahn noch nicht tot sei. Bisher hatte er sich mit Rücksicht auf die Verhandlungen mit der Rhein-Sieg-Eisenbahn ruhig verhalten, nun beabsichtigt er Übernahmegespräche mit DB Netz zu führen [1]. Auf Teichmanns Erklärung ist sicher auch zurückzuführen, dass sich kürzlich nochmals der Gemeinderat von Wildflecken mit der Entwidmung der Sinntalbahn befasste. Im Wahlkampf hielt Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz noch eine Koexistenz von Bahn und Radweg für möglich. Doch auch er und seine Gemeinderäte wollen nun, dass durch eine Entwidmung endgültig Fakten geschaffen werden [2].
In Zeitlofs kommt der Vorstoß der Staudenbahn gerade ebenfalls ungelegen. Dort soll nämlich die Staatsstraße 2289 zwischen Rupboden und Wernarz ausgebaut werden. Dazu wäre eigentlich die Beseitigung der Gleise der Sinntalbahn notwendig, was wiederum einer vorangegangenen Entwidmung bedürft hätte. Da dies momentan wieder eher unsicher ist, denkt man nun darüber nach, die nötige Verbreiterung der Straße nun sicherheitshalber auf der Talseite durchzuführen [3]. Es bleibt also einstweilen spannend, was in der Rhön passieren wird.
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